Kanada – „Land der Naturwunder“

 

Unendliche Weiten, Berge, Täler, Seen und Küsten.
Abgelegene und menschenleere
Gegenden sowie pulsierende Großstädte.
Kanada, das ist mehr als Ahornblatt,
Indianerfeder und eine bewegte
koloniale Vergangenheit. Kanada ist traditionell, modern und
eines der
wohlhabendsten, rohstoff- sowie naturreichsten Länder der Welt.

Der Konsul von Kanada in München, Herr Alan Minz, stellt sein Heimatland Kanada vor:

DAS LAND:
„Wir sind flächenmäßig hinter Russland das zweitgrößte Land der Erde und haben dafür verhältnismäßig wenig Einwohner“, sagt Alan Minz, der kanadische Konsul in München stolz. Mit Zahlen ausgeschmückt wird alles noch viel deutlicher. Kanada ist etwa 27 mal größer als Deutschland, hat aber mit knapp 34 Millionen Einwohnern bei weitem nicht halb so viele wie die Bundesrepublik. „Was den Besuchern Kanadas gefällt – vor allem wenn sie aus dichtbesiedelten Ländern kommen – ist der viele Platz! Einfach kurz raus aus den Metropolen und schon geht’s hinein in die Wildnis. Zu Fuß, im Kanu oder Kajak die Landschaft genießen. Manchmal vermisse ich das hier in München. Einfach mal vor die Tür zu gehen und niemanden zu sehen.“ Allerdings schränkt Alan Minz gleich ein: „Aufgrund des Klimas ist es leider nur beschränkt möglich, sich einfach mal so in die Wildnis abzusetzen.“ Von der Bevölkerung lebt etwas mehr als die Hälfte in den 30 größten Städten Kanadas. Auf Platz Eins steht Toronto. Hier leben mit gut 5 Millionen Menschen rund ein Siebtel aller Kanadier; gefolgt von der Handelsmetropole Montreal, aus der Konsul Alan Minz stammt. Wann immer es ihm möglich ist, genießt er es, in das bunte Leben Montreals, das er mit New York und Berlin vergleicht, einzutauchen. Der 55-Jährige, der seit gut zwei Jahren in München als Konsul sein Land vertritt, war zuvor bereits auf Kuba, in Brasilien, Washington und New York als Diplomat tätig. Kanada selbst ist in zehn Provinzen und drei Territorien eingeteilt. Hierzu gehören im Westen British Columbia, Alberta, Saskatchewan und Manitoba. Im Zentrum Kanadas liegen Ontario und Québec; im Osten New Brunswick, Prince Edward Island und Nova Scotia. Zusammen mit Neufundland und Labrador bilden sie die Atlantischen Provinzen. Oberhalb des 60. Breitengrades und westlich der Hudson Bay liegen Yukon, Nordwest-Territorien und Nunavut. Gesprochen wird – und das geht auf die französische und britische Kolonialisierungsphase Nordamerikas zurück – Französisch und vor allem Englisch. Die offizielle Zweisprachigkeit ist auch in der Kanadischen Charta der Rechte und Freiheiten verankert. Allerdings geben gut 20 Prozent der Bevölkerung weder französisch noch englisch als Muttersprache an. Das wiederum liegt daran, dass pro Jahr etwa 200.000 Einwanderer hinzukommen und an den quasi Ureinwohnern Kanadas. Hier unterscheidet man drei Gruppen: Die First Nations, sprich Indianer, die Inuit, die oftmals vereinfacht als Eskimos bezeichnet werden, und die Métis – Nachfahren von Europäern, die indianische Frauen geheiratet haben. Stolz sind die Kanadier auf ihr Bildungssystem. „Wir haben in der PISA-Studie erheblich besser abgeschnitten als Deutschland“, sagt Alan Minz und verweist zugeich auf die zweisprachliche Ausrichtung, die zumeist nach dem Kindergarten beginnt. Bildung in Kanada ist, so wie in Deutschland, Ländersache. Die Schulbesuche sind kostenlos, an den Hochschulen jedoch werden Studiengebühren erhoben.

Kanada ist das zweitgrößte Land der Erde
Das jüngste Territorium unter den Provinzen und Territorien Kanadas ist Nunavut. Es wurde erst 1999 gegründet und liegt im Norden des Landes. Es verfügt über einen immensen Reichtum an Naturschätzen, bedeckt ein Fünftel der Fläche Kanadas und bietet einzigartige Möglichkeiten in den Bereichen Bergbau, kommerzielle Fischerei und Öko-Tourismus. Zum Großteil findet sich hier unberührte Wildnis bis hin zu Klippen und Hochebenen. Im Norden und Osten sind die arktischen Inseln fast das ganze Jahr über von Packeis umgeben. In der gesamten Region wird Englisch gesprochen, daneben gelten aber auch Französisch und Inuktitut als offizielle Sprache.

DIE GESCHICHTE:
„Wir sind ein junges Land mit einer langen Geschichte“, erklärt Konsul Alan Minz und verweißt auf die Ureinwohner im Gebiet Kanadas. Die First Nations, die bereits vor 12.000 Jahren erste Gebiete des heutigen Kanadas besiedelten; ihnen folgten vor cirka 5.000 Jahren die Inuit. Bis heute geblieben sind die Eindrücke, die die Kolonialisierung hinterlassen hat. „Gemeint sind an dieser Stelle jedoch nicht die Wikinger“, gibt Konsul Alan Minz kopfschüttelnd zu verstehen. Diese hatten spätestens um das Jahr 1000 das nördliche Ende von Neufundland besiedelt. „Vielmehr geht es um die Zeit der britischen und französischen Kolonialisierungsphasen.“ Als Entdecker Kanadas wird immer wieder der italienische Seefahrer Giovanni Caboto genannt. Er war für die britische Krone unterwegs und landete am 24. Juni 1497 – so die Geschichtsbücher – auf der Kap-Breton-Insel und nahm das Land für England in Besitz. Knapp vierzig Jahre später folgte eine französische Expedition, die das Gebiet um den Sankt-Lorenz-Golf und den Sankt-Lorenz-Strom erkundete und die Gebiete zum französischen Besitz – dem späteren Neufrankreich – deklarierte. „Zwischen den Jahren 1689 und 1763 kam es zu zahlreichen kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den Briten und den Franzosen in Nordamerika.“ Die Entscheidung brachte schließlich der Siebenjährige Krieg, der 1763 mit dem Pariser Frieden beigelegt wurde. Für Frankreich galt es, fast alle seine Besitzungen in Nordamerika an die Briten abzutreten. Zwischen französisch und britischstämmigen Bewohnern brodelte es immer wieder – bis in den Vereinigten Staaten ein gemeinsamer Feind erwuchs. Die Spannungen entluden sich im Britisch-Amerikanischen Krieg von 1812 bis 1814. Er hatte zur Folge, dass die britisch- und französischstämmige Bevölkerung zusammenwuchs und ein kanadisches Nationalgefühl entwickelte. „Politisch defakto eigenständig wurde Kanada durch das sogenannte Statut von Westminster anno 1931. Weitere verfassungsrechtliche Verbindungen wurden 1982 aufgehoben.“ 1939 erklärte Kanada dem Deutschen Reich den Krieg und trug in mehreren Schlachten zum Sturz des Nazi-Regimes bei. Anders verhielt sich Kanada in Bezug auf Vietnam und den Irak. Hier sind keine kanadischen Truppen zum Einsatz gekommen. Bis heute als Symbol das Aushängeschild Kanadas ist die Ahornblattflagge, die 1965 eingeführt wurde. Für Konsul Alan Minz ein Beleg für die Bodenständigkeit der Kanadier. „Wir legen keinen Wert darauf mit irgendetwas zu prahlen. Ich mag das Ahornblatt. Fast alle Kanadier sind stolz darauf und was mich besonders freut ist die Tatsache, dass Kanada durch ein Blatt, sprich eine Pflanze nach außen hin symbolisiert wird. Das ist wirklich ein Beleg für unsere reiche Natur.“

Die Northwest Territories in Kanada
Mit einer Fläche von 1 252 400 km² und einer sehr geringen Bevölkerungszahl von 37.400 Einwohnern, kann man hier das Gefühl spüren, am Ende der Welt zu sein. Wildlebende Tiere, wie Elche, Moschusochsen, Büffel, Bären, Wölfe, Karibus und wandernde Karibuherden, sowie die vier Nationalparks sind wie das Paradies auf Erden. Die Northwest Territories bestehen eigentlich nur aus einer großen Stadt, der Hauptstadt Yellowknife. Hinzukommen ein paar wenige kleinere, abgelegene Städte und Dörfer. Hier passt sich das Leben den Gegebenheiten an. Wichtigste Wirtschaftszweige sind Diamanten, Energie, Pelzhandel, Landwirtschaft und Fischerei.

DAS KLIMA:
Egal ob Frühjahr, Sommer, Herbst oder Winter. Kanada hat immer etwas zu bieten. Am deutlichsten ausgeprägt sind die Jahreszeiten in den zentralen Provinzen Québec und Ontario. Dort gibt es kalte Winter, milde Frühlings- und Herbstmonate sowie von Juli bis September oftmals sehr schwül-heiße Sommer mit Durchschnittstemperaturen um 25° C. Den Norden des Landes hingegen beherrscht das Polarklima mit Temperaturen, die schon mal unter die Minus-60°C-Marke fallen können. Hinzukommt an der Westküste ein eher maritimes Klima. Entsprechend vielfältig gestalten sich Flora und Fauna. Eisbären, Wale, Moschusochsen und Wölfe sind ebenso anzutreffen wie Birken, Kiefern, Zitterpappeln oder Kastanien- und Walnussbäume. „Viele Kanadier genießen es Ski zu fahren; sich draußen in der Natur aufzuhalten. Das Motto lautet mehr und mehr: Genieße, wo du bist und genieße, was du hast. Dazu gehört die Natur genauso wie das heimische Essen.“

DAS ESSEN:
„Ich liebe den kanadischen Hummer“, sagt Alan Minz. „Von Zeit zu Zeit vermiss ich ihn in München, denn hier kostet er ein Vermögen.“ Die kanadische Küche kennt jedoch weitaus mehr als Lachs und Lobster. Sehr gefragt sind Gemüse und heimische Produkte wie zum Beispiel Wildreis. Der französische Einfluss ist küchen- und restaurantmäßig vor allem in Québec nicht zu übersehen. In Sachen Weinanbau hat
Kanada eine gut 200-jährige Tradition und deckt in etwa die Hälfte des eigenen Gesamtkonsums. Angebaut wird vor allem auf der Niagara-Halbinsel, im Okanagan-Gebiet, sowie im Südosten von Vancouver Island in British Columbia. Wichtig: Spirituosen können nur in besonderen Geschäften oder Restaurants gekauft werden – nur bedingt ein Problem, denn in zahlreichen Restaurants ist es erlaubt, Wein oder Bier mitzubringen.

DIE WIRTSCHAFT:
Kanada rangiert wirtschaftlich in den Top-Ten. Der Wirtschaftskrise wurde weitgehend getrotzt, wenngleich die Arbeitslosenquote von knapp 6% auf rund 8% gestiegen ist. Allem voran sichern dem Land die natürlichen Ressourcen auch künftig einen Spitzenplatz. Kanada besitzt mit rund 24 Milliarden Tonnen nach Saudi-Arabien die größten Erdölreserven. „Ja, in dieser Hinsicht sind wir wirklich gut aufgestellt“, sagt Konsul Alan Minz. Aber die Kanadier „zeigen ihren Reichtum nicht so offenkundig. Wir geben uns ganz normal.“ Die Schwerpunkte der Industrie liegen im Automobil- und Flugzeugbau, in der Metallindustrie sowie der Papier- und Holzverarbeitung. Einige Fakten: 10% des weltweiten Waldbestandes befinden sich in Kanada. Hinzukommen bedeutende Vorkommen von Gold, Kohle, Kupfer, Uran, Erdgas und Zink. Zudem gehört Kanada zu den wenigen Industrieländern, das durch die zahlreichen Wasserkraftwerke mehr Energie erzeugt, als es selbst verbraucht. Insgesamt deckt die kanadische Stromindustrie 11% des Weltbedarfs ab. Eine immer wichtigere Rolle spielt der Hightech-Bereich. Als Aushängeschild gilt gerade hier das Smartphone „BlackBerry“ des kanadischen Unternehmens RIM. Die Industriezentren des Landes liegen in den Großräumen Toronto und Montréal.

Montréal
ist die größte Stadt der Provinz Quebec, sowie die zweitgrößte Kanadas. Sie verfügt über die größte französisch sprechende Gemeinde außerhalb Frankreichs und ist das kulturelle Herzstück Kanadas. Ein aufregender Ort, der kreativ, vielsprachig und durch seine ethnische Vielfalt gesellig ist. Der Hafen von Montréal zählt zu den geschäftigsten Binnenhäfen der Welt. Ganzjährig bietet er den direktesten, schnellsten und kostengünstigsten Zugang zu den wichtigen US-Märkten. In der Provinz Quebec sind ca. 100.000 Ureinwohner zu Hause.

DIE POLITIK:
Formal ist Kanada eine parlamentarische Monarchie mit der britischen Königin
Elisabeth II. als Staatsoberhaupt. Darunter steht ein Zwei-Kammer-System mit Senat und Unterhaus. „Wir sind stolz auf unsere konstitutionelle Monarchie mit Queen
Elisabeth an der Spitze. Es hat etwas historisches, gerade in Kanda, einem Land, das noch relativ jung ist. Hinzukommen die Kontakte innerhalb des Commonwealth of Nations. Für mich persönlich ist das mit der Monarchie eine tolle Sache.“ Hier spricht nicht nur der Diplomat Alan Minz, hier spricht vor allem der Vollblut-Kanadier in ihm. Administrativ vertreten wird die Queen als Staatsoberhaupt vom Generalgouverneur. Diesen Posten bekleidet seit dem 1. Oktober 2010 David Johnston. Seine Funktion ist es, unpolitisch zu agieren und überwiegend zeremonielle Funktionen wahrzunehmen. Premierminister ist üblicherweise der Vorsitzende der Partei, die im Unterhaus die meisten Sitze hält. Er gilt als Regierungschef und zugleich als mächtigste Person des Landes. Seit 6. Februar 2006 ist Stephen Harper, der Vorsitzende der Kanadischen Allianz, Regierungschef. In den Bereichen Klimawandel, Energieversorgung, Handel und Umweltschutz sieht Kanada die Europäische Union als strategischen Partner. Selbiges gilt auch bei außen- und sicherheitspolitischen Themen.
Kanada, das 1945 zu den Gründungsmitgliedern der Vereinten Nationen gehörte, unterhält zu den USA die längste nicht verteidigte Staatsgrenze der Welt und ist Mitglied zahlreicher internationaler Organisationen wie der OSZE oder der G8.

INSIDE SPECIALS:
Für Alan Minz, den kanadischen Konsul in München, gibt es drei wichtige Gründe sein Land zu besuchen. „An erster Stelle stehen die Menschen. Sie sind immer freundlich und zuvorkommend. An zweiter Stelle die Natur. Egal ob Sommer oder Winter, es gibt immer viel zu entdecken. Dann kommt noch die Kultur, die weitaus mehr umfasst als das Montréal-Jazz-Festival oder das Toronto-Film-Festival.“ Im Winter ist Eishockey der Nationalsport, im Sommer „Lacross“. Dieses Ballspiel, bei dem zwei Mannschaften mit je zehn Spielern bzw. zwölf Spielerinnen mit Netzschlägern gegeneinander antreten und versuchen den Ball in das gegnerische Tor zu befördern, stammt von den Indianern der Ostküste und der Großen Seen. Und ein Stichwort, auf das gerne eingegangen wird, ist „wer paddeln will, für den ist Kanada ein Paradies,“ denn mehr als zwei Millionen Seen bieten sich dafür an. Bergfreaks zieht es in die Rocky Mountains und manchen gefällt es so gut, dass sie komplett in Kanada bleiben wollen.
Kanada hat ein sogenanntes „Punktesystem für Einwanderungswillige eingeführt“, erklärt Alan Minz und verweist auf die ausführlichen Informationen auf der Homepage der Kanadischen Botschaft.

KANADA IN DEUTSCHLAND:
In Deutschland unterhält Kanada am Leipziger Platz 17 in Berlin eine Botschaft, in Düsseldorf und in München ein Konsulat und in Stuttgart ein Honorarkonsulat. Die Botschaft und die Konsulate sind von Montag bis Freitag täglich geöffnet.
Ausführliche Informationen finden Sie
unter: http://www.kanada-info.de und
unter: http://www.travelcanada.ca

Text: Raimund Bacher


 

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Posted by LINEA FUTURA

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