Australien – eine eigene Welt

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    Linea Futura
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Australien Flagge (Foto: images.australia.com)

Einmal richtig weit weg! Für viele Europäer heißt das: Ab nach Australien, ab ans andere Ende der Welt.

 Doch Australien ist alles – nur nicht das Ende der Welt. Es ist ein Land, das zugleich ein eigener Kontinent ist, eine unglaubliche Artenvielfalt in der Pflanzen- und Tierwelt aufweist sowie ein beliebtes Ziel für Auswanderer darstellt.

Honorarkonsulin Rebecca Liebel (Foto: images.australia.com)

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
als Honorarkonsulin Australiens in München freue ich mich, dass ich Ihnen in dieser Ausgabe des Magazins LINEA FUTURA mein Heimatland etwas näher vorstellen darf. Australien ist das flächenmäßig sechstgrößte Land der Erde. Von daher ist es nicht leicht, mein Land in einem Magazinbeitrag umfassend zu beschreiben. Ich hoffe dennoch, dass Ihr Interesse an Australien geweckt wird und einige offene Fragen beantwortet werden können. (Rebecca Liebel)

         

DAS LAND
Australien ist einfach riesig, wenngleich weite Teile des Landes unbewohnbare Wüstenlandschaften sind. So etwa nimmt das Tafelland des Westaustralischen Plateaus etwa 60 Prozent des Kontinents ein. Hier ist unter anderem der Uluru, der berühmte Ayers Rock, zu finden. Rebecca Liebel, die Honorarkonsulin in München bringt es auf den Punkt: „Was man als Europäer einfach immer wieder unterschätzt, sind die Entfernungen. Australien ist ein eigener Kontinent, dessen Großstädte ewig weit auseinanderliegen. Da sind schon mal 1.000 Kilometer dazwischen. Irgendwie nachvollziehbar, dass es die Australier gewohnt sind, zwischen den Städten zu jetten. Allerdings, wenn man genügend Zeit hat, was bei Touristen oftmals der Fall ist, dann mietet man ein Auto und fährt zum Beispiel die komplette Ostküste hoch. Das sind lange Strecken.“ Die West-Ost-Ausdehnung beläuft sich auf ungefähr 4.000 km, die von Nord nach Süd auf etwa 3.700 km. Dementsprechend, so Rebecca Liebel -sie lebt und arbeitet seit insgesamt elf Jahren in Deutschland-, durchstreift man auf solchen langen Trips auch mehrere Klimazonen. Mit glänzenden Augen gesteht sie: „Für mich machen diese ewigen Weiten, sobald man die Metropolen verlässt, Australien aus.“ Die Städte sind groß und hochmodern. Als Beispiele dienen Sydney mit 4,1 Mio. und Melbourne mit 3,6 Mio. Einwohner. Australien verfügt mit rund 400 Flugplätzen über eines der dichtesten Flugnetze der Welt. Hinzu kommen knapp 1 Mio. km Straßen, denen gerade mal insgesamt 40.000 km Schienenwege gegenüberstehen. Allerdings ist das S-Bahn- und Straßenbahnnetz in den Ballungsgebieten gut ausgebaut. Insgesamt leben rund 22 Mio. Menschen in Australien. Ihnen stehen vor allem im Outback 130 Mio. Schafe und rund 25 Mio. Rinder gegenüber. Die Hauptstadt Australiens, Canberra, ist im Vergleich zu Sydney und Melbourne geradezu eine Kleinstadt. Sie zählt gut 350.000 Einwohner und wurde nur deshalb Hauptstadt, weil sich Sydney und Melbourne untereinander nicht einigen konnten. Getreu dem Motto: Wenn zwei sich streiten…dann entsteht eben eine Planhauptstadt.

DIE GESCHICHTE
Seit rund 50.000 bis 60.000 Jahre leben die Aborigines, die Ureinwohner Australiens, auf dem Kontinent. Davon zeugen zahlreiche Funde. Derzeit wird die Zahl der Aborigines, beziehungsweise der Menschen mit indigenem Ursprung, mit rund 400.000 angegeben. Richtig los ging es mit der Kolonialisierung als am 28. April 1770 der britische Kapitän James Cook die fruchtbare Ostküste Australiens erreichte und das Land formell als britische Kolonie New South Wales für die britische Krone in Besitz nahm. Die erste Verwendung Australiens für die Briten: Es wurden Kolonien für Sträflinge errichtet. Nach dem zweiten Weltkrieg, an dem sich Australien, das zu diesem Zeitpunkt bereits viele Entwicklungsschritte hinter sich hatte, ebenso wie am ersten beteiligte, wurde eine aktive Einwanderungspolitik betrieben. „Großbritannien, also England, Schottland und auch Irland, hat natürlich erhebliche Spuren in Australien hinterlassen“, gibt Honorarkonsulin Rebecca Liebel unumwunden zu und schiebt lächelnd hinterher: „Das sieht man übrigens auch noch heute im Verkehr, denn auch in Australien wird Links gefahren und Englisch gesprochen.“ 92% der Bevölkerung sind europäischer Abstammung. Viele Einwanderer kommen heute aus asiatischen Ländern; allen voran aus China – aber auch aus Neuseeland und nach wie vor aus Großbritannien. Der Großteil der australischen Bevölkerung lebt in Städten. Das Zentrum des Landes ist nahezu menschenleer. „Es gilt“, so Rebecca Liebel, „auf dem Land ist Australien einfach noch viel traditioneller, die Städte dagegen…es sind eben internationale Großstädte.“ Der britische Einfluss ist bis heute auf der Nationalflagge sowie auf den Zahlungsmitteln zu sehen. „Die britische Queen ist – so wie auf dem Pfund Sterling – auch auf dem 1966 eingeführten australischen Dollar vertreten. Allein das ist schon ein Zeichen der Verbundenheit zu unserem Staatsoberhaupt, der britischen Königin Elisabeth II. Für die meisten Australier ist es einfach schön zu wissen, dass sie eine Königin und somit eine direkte Verbindung nach Europa haben.“

Die Ursprünge: Die Aborigines leben seit mindestens 50.000 Jahren in Australien. Sie standen trotz der eigentlich isolierten Lage des Kontinents in Kontakt zu anderen Kulturen. Vor allem lässt sich dieser Austausch mit Neuguinea nachweisen. Aber auch chinesische und indische Händler besuchen die australische Küste seit mehreren Jahrhunderten. Ein Zeugnis für die Handelsbeziehungen ist der Dingo, der vor etwa 6.000 Jahren von südostasiatischen Seefahrern mitgebracht wurde.

Mitten im Outback und ganz weit im Nordwesten von Queensland liegt der Lawn Hill Nationalpark (Foto: images.australia.com)

DAS KLIMA
Australien hat sehr unterschiedliche Klimazonen. Rebecca Liebel, die 36-jährige Honorarkonsulin Australiens in München, beschreibt das so: „Beginnen wir im Norden des Landes. Dort haben wir äquatoriales Klima, es ist subtropisch. Dort ist die Temperatur in der Regel immer zwischen warm und heiß. Vor allem im Sommerhalbjahr, das von November bis April dauert, gilt es im Norden auf die Monsunregenfälle zu achten. Je weiter man in Richtung Süden fährt, umso gemäßigter wird das Klima. Hier sind deutlich die vier Jahreszeiten zu sehen, auch wenn es in den Großstädten in den Wintermonaten zwischen Mai und Oktober selten schneit. Möglichkeiten zum Skifahren sind in Australien aber auch gegeben. Vor allem auf den Gebirgszügen zwischen Melbourne und Sydney.“

Flora und Fauna: Der australische Kontinent ist seit rund 50 Millionen Jahren durch Ozeane von den anderen Kontinenten getrennt. Das ist der  Grund, warum sich in Australien eine große eigene Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren entwickelt hat. Von den rund 20.000 heimischen Pflanzenarten sind circa 85 % ausschließlich in Australien zu finden.

DAS ESSEN
Die australische Küche, mit ihren englischen Wurzeln, passt sich an. Egal ob mit dem Weihnachtsbraten, der nicht mehr unbedingt in der Mittagshitze auf dem Speiseplan stehen muss, als auch mit internationaler Küche. Die bei uns als „Australien Food“ bekannten Speisen wie Känguru sind nicht wirklich angesagt. „Gerade beim Essen sieht man die multikulturelle Seite Australiens. Die moderne australische Küche“, so Rebecca Liebel, „nimmt die Einflüsse aus allen im Land vertretenen Regionen und die nötigen Zutaten auf. Egal ob Rind, Lamm oder Meeresfrüchte.“ Vor allem beim Stichpunkt Meeresfrüchte, läuft der Honorarkonsulin sichtbar das Wasser im Munde zusammen. „Oh, ich liebe frische Meeresfrüchte, zusammen mit der richtigen Brise vom Meer her kommend und Sonnenschein dazu. Austern beispielsweise, die esse ich nur in Australien. Ich liebe sie.“ Nicht zu vergessen ist der australische Wein, der sich auch bei uns steigender Beliebtheit erfreut.

DIE WIRTSCHAFT
Australien ist schon aufgrund seiner Landfläche in Verbindung mit dem kleinen Binnenmarkt zum Exportland geboren. Die wichtigsten Exportgüter sind Bodenschätze und  landwirtschaftliche Produkte. Gut 400.000 Menschen verdienen ihr Geld in der Landwirtschaft. Etwa achtzig Prozent ihrer Produkte werden exportiert. Weltweit führend ist Australien in der Produktion von Wolle. Rund neunundzwanzig Prozent der Weltproduktion kommt aus Down Under. Bei den Bodenschätzen dominieren Kohle, Eisenerz, Gold und Diamanten. Zudem besitzt Australien sehr reichhaltige Vorkommen an Seltenen Erden und ist weltweit das drittgrößte Exportland von Uranerz,  zum Ärger der Atomkraftgegner, die in Australien selbst mit keinem einzigen AKW konfrontiert sind. Australiens Wirtschaft, die heute zu den freiesten der Welt gehört, hat sich in den vergangenen Jahren stetig fortentwickelt. Rebecca Liebel: „Die Einstellung der Leute ist einfach sehr positiv. Das liegt an der Mentalität der Australier. Die lassen sich nicht unterkriegen.“ Größter Wirtschaftspartner Australiens ist die  EU.

DIE POLITIK
„Die politische Struktur ist mit der in Deutschland komplett vergleichbar, losgelöst natürlich von der Monarchie. Aber auch bei uns“, sagt Rebecca Liebel, „herrscht ein Zwei-Kammern-System. Derjenige, der die Mehrheit im Unterhaus hat, stellt die Regierung. Und der Senat hat die Funktion des Bundesrates.“ Premierministerin, übrigens die erste Frau in diesem Amt, ist seit dem 24. Juni 2010 Julia Gillard von der Australian Labor Party. Königin Elisabeth II. als Staats-oberhaupt wird durch einen Generalgouverneur vertreten. In Australien ist diese Position ebenfalls mit einer Frau besetzt, mit Quentin Bryce. Das Repräsentantenhaus wird alle drei Jahre neu gewählt, die Senatoren jeweils für sechs Jahre, wobei alle drei Jahre  Wahlen für die Hälfte der Sitze stattfinden. Anders als in Deutschland besteht in Australien, das seit 1945 UN-Mitglied und seit 1995 Mitglied in der WTO ist, eine Wahlpflicht. „Die Australier finden es wichtig, dass jeder etwas zu sagen hat. Gut, ich kenne niemanden, der eine Strafe dafür bekommen hat, weil er nicht beim Wählen war. Andererseits kenne ich auch niemanden, der nicht beim Wählen war.“ Im Schnitt liegen stets 90 Prozent korrekt ausgefüllte Wahlzettel vor.

Abendstimmung  in Brisbane City, die Story Bridge wird nachts eindrucksvoll beleuchtet (Foto: images.australia.com)

INSIDE SPECIALS
„Ich komme ja aus Melbourne und dort ist mein Lieblingsort definitiv der Botanische Garten. Das ist für mich wie im Paradies. Danach kommen gleich die Märkte; die verschiedenen kleinen Obst- und Gemüsemärkte, die durch die Griechen und Italiener in die Stadt gekom

men sind.“ Sydney, das berühmt ist für das Opernhaus, den Hafen und die Harbour Bridge, ist für Rebecca Liebig ein „Pflichtprogramm“. Ihren Worten zufolge ist Australien ein Land, in dem Träume wahr werden können. „Diese Offenheit, dieses Gefühl, das einem vermittelt, hier kann ich alles tun und erreichen, was ich möchte, ist einmalig. Ob es am Klima liegt, dem Sonnenschein oder etwas anderem, sie weiß es nicht. Natürlich bietet sich an, dass Besucher Englisch sprechen können, denn es ist mit Abstand die dominierende Sprache in Australien. In den Schulen wird jedoch großer Wert darauf gelegt bis zu zwei weitere Fremdsprachen zu lernen, oftmals eine europäische und eine asiatische. Auch ist das australische Schulsystem, das einem Gesamtschulsystem ähnelt, international renommiert. In den Pisa-Studien liegen die australischen Schüler, von denen zweiundsiebzig Prozent die vollen 12 Jahre Schullaufbahn absolvieren, unter den Top Ten. Die 40 Universitäten des Landes werden von rund 600.000 Studenten besucht. Der Bildungssektor, der zumindest ab der Universität kostenpflichtig ist, hat sich inzwischen zur Haupteinnahmequelle in Milliardenhöhe, noch vor dem Tourismussektor, etabliert. Insbesondere Studenten der südostasiatischen Oberschicht studieren gerne in Australien. „Die Australier sind sehr natur- und wasserverbunden. Das  meiste, was in der Freizeit passiert, hat mit der Küste und mit dem Wasser zu tun. Oft besitzt man ein Strandhaus“, erklärt Rebecca Liebel. „Das heißt, am Wochenende geht’s raus aus der Stadt und ab an den Strand. Oder man macht Tagesausflüge in die Natur.“ Von den rund 20.000 heimischen Pflanzenarten sind circa fünfundachtzig Prozent nur in Australien zu finden. Typisch für die Vegetation sind die Eukalyptus- und Akazienbäume. „Das erste, was mir immer wieder auffällt, wenn ich nach Hause komme, ist das Licht. Es ist ein ganz pralles Licht, welches man in Deutschland so nicht kennt. Und die Gerüche. Man riecht die Blumen, die Eukalyptusbäume; hört und sieht direkt in der Stadt Kakadus oder Papageien.“ Bleibt noch ein Muss für alle Wasserfreunde. „Das Great Barrier Reef vor der Nordküste Australiens ist einfach fantastisch. In dem mit gut 2.000 km Länge größten Korallenriff der Erde, da hab ich meinen Tauchschein gemacht.“ Für die Australier hat der Sport einen hohen Freizeitwert. Sowohl „Rugby“ als auch der Nationalsport „Australien Football“. Hinzu kommen Tennis, die Formel 1 und immer mehr, den Ergebnissen der Nationalmannschaft sei dank, der Fußball.

Lebenskultur: „Hier kann ich alles tun und erreichen was ich möchte. Ich kann sein, wer ich bin. Ich kann tun, was ich will, natürlich alles im gesetzlichen Rahmen versteht sich. Ob es am Klima liegt, dem Sonnenschein oder etwas anderem ist offen. Fest steht, in Australien liegt die  Toleranz bereits in der Luft,“ findet die Honorarkonsulin Rebecca Liebel. „Hinzu kommt der Drang zum Wasser; zum Meer. Viele Australier  besitzen ein eigenes Strandhaus. Dort wird oftmals nicht nur das Wochenende verbracht.“

AUSTRALIEN IN DEUTSCHLAND
Vertreten ist Australien durch seine Botschaft in Berlin. die sich in der Wallstraße befindet, das Generalkonsulat in Frankfurt und das Honorarkonsulat in München.

Ausführliche Informationen unter:

http://www.germany.embassy.gov.au
http://www.australia.com/de/

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Posted by LINEA FUTURA

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